
Das Format
Poetry Slam
Poetry Slam ist ein literarischer, performativer Wettbewerb, bei dem selbstverfasste Texte innerhalb einer bestimmten Zeit vorgetragen werden. Die Darbietungen werden häufig durch darstellende Elemente und die bewusste Performance der Vortragenden ergänzt.
Jede*r darf bei einem Poetry Slam mitmachen. Kein Fachgremium bestimmt den*die Sieger*in, sondern eine zufällig ausgewählte Publikumsjury oder die Lautstärke des Applauses. Der Wettbewerb und die offene Bühne bilden eine Feedback-Schleife von Autor*innen und Publikum. Dies befördert aktuelle, relevante Beiträge und macht Poetry Slam zu einem performativen Diskursraum. Poetry Slam zeigt Literatur als zugängliche, niederschwellige Unterhaltung und unterhält dabei auf hohem literarischen Niveau. Das Publikum in „umgekehrter Alterspyramide“ geht quer durch alle Milieus. In seiner Mechanik, alle Wort-Künste zu beherbergen, bildet Poetry Slam eine Schnittstelle zwischen Pop- und Hochkultur.
Verwurzelt in der Beat-Literatur und eingängig im Format, wurde der erste Poetry Slam 1986 in Chicago zum Keim einer Graswurzelbewegung. In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sich das Format hervorragend etabliert. Es finden jährlich etwa 4200 Poetry Slams zwischen Flensburg und Zürich statt, von rund 400.000 Zuschauer*innen besucht.
Traditionell werden bei Meister*innenschaften die Wettbewerbe in einen Ü20- und einen U20-Bereich unterteilt. Bei den Baden-Württembergischen Meister*innenschaften werden die Sieger*innen in den Kategorien U20 und Ü20 im Poetry Slam vom Publikum in mehreren Runden bestimmt.